Haus Gottes –
Ort schändlichsten Tuns der Nationalsozialisten –
Nahrungsmittellager –
Zuhause einer Familie –
Erinnerungsstätte –
Ort der Kultur
An vielen Orten und zu vielen Gelegenheiten kann der Mensch in die elendig bedrückende Situation geraten, sich dafür zu schämen, ein Mensch zu sein. Immer dann, wenn er sich eingestehen muss, was Menschen einander anzutun imstande sind. Die Synagoge ist unzweifelhaft so ein Ort.
Ein ganz klein wenig tröstlich ist die Tatsache, dass es die Synagoge noch gibt. Dass sie gewürdigt und geschützt wird; als Heimat Gottes, als Mahnmal, als Stätte ausgewählter Veranstaltungen. Leider nicht mehr als Ort der Glaubensausübung unserer jüdischen Mitmenschen, diese bittere Gewissheit kann durch absolut nichts gelindert werden.
Schauen wir kurz zurück:
Die Synagoge wurde 1847, den Bedürfnissen einer gewachsenen jüdischen Gemeinde Rechnung tragend, als drittes Gotteshaus in Friedrichstadt eingeweiht.
Am Morgen des 10. November 1938 setzten SA-Angehörige aus Husum die Synagoge in Brand. Der Bürgermeister sorgte für die Löschung des Feuers, um die daneben liegenden Gebäude nicht zu gefährden.
Anschließend wurde sie als Getreidespeicher, später (1941) als Wohnhaus für einen SS-Offizier (zudem Katholik, Jurist und Polizeipräsident) und seine Familie genutzt.
Die Tochter dieser Familie, damals ein kleines Kind, hat bei einem Besuch in Friedrichstadt zufällig entdeckt, an welchem Ort sie aufwuchs und daraus einen überaus gelungenen Film gemacht; eine Mischung aus dokumentarischer Geradlinigkeit und beeindruckender persönlicher Offenheit mit der klaren Botschaft:
„Nicht die Schuld übernehmen, aber Verantwortung für die Zukunft.“
Heike Mundzeck
Wer mehr über Heike Mundzeck und ihren Film erfahren möchte, klickt auf den nachfolgenden Button:
1985 kaufte die Stadt Friedrichstadt das Synagogengebäude. Nach einem von vielen Diskussionen begleiteten, umfangreichen Um- und Rückbau wurde darin ein Kulturzentrum eröffnet. Zu dessen Schwerpunkten gehört die Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur und Geschichte.
Am Gebäude selbst kann man die Spuren seiner Geschichte ablesen. Die Westfassade wurde in den Zustand vor 1938 zurückversetzt, die Nord- und Südseite zeigt die Situation nach dem Umbau zum Wohnhaus mit Fenstern auf beiden Etagen. Vorgehängte Rahmen in Form der ursprünglichen großen Rundbogenfenster deuten auf die einstige Nutzung als sakrales Gebäude hin.
2001/2002 wurde das Gebäude zu einer Kultur- und Gedenkstätte umgestaltet. Auf der ehemaligen Frauenempore wird eine Ausstellung zur Geschichte der Friedrichstädter Juden gezeigt. Daneben gibt es einen Dokumentationsraum. Der Saal wurde räumlich rekonstruiert und bietet Platz für Sonderausstellungen (z.B. 2019 Objekte der Künstlerin Ursula Dietze unter dem Titel: „Vergangenheit ist Gegenwart“, Konzerte, Vorträge ( z.B. von der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft und zur 400-Jahrfeier u.a. ein Vortrag zum Thema „Toleranz“), Lesungen usw.
Wenn Sie die sehr sehenswerte Dauerausstellung besuchen möchten, geht das i.d.R. nur während dieser Veranstaltungen.
Diesen gleichzeitig besonders sensiblen und gefährdeten Ort kann man bedauernswerterweise nicht ohne Aufsicht geöffnet halten.
Sie können aber gern auch telefonisch einen individuellen Termin vereinbaren (04881/1511).
Ehemalige Synagoge Friedrichstadt
Am Binnenhafen 17
25840 Friedrichstadt
Telefon: 04881 1511
E-Mail: museum@friedrichstadt.de
https://www.friedrichstadt.de/die-stadt-entdecken/kunst-kultur/museen/ehemalige-synagoge/
Öffnungszeiten
zu den Veranstaltungen und nach telefonischer Absprache
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Ort der Kultur
An vielen Orten und zu vielen Gelegenheiten kann der Mensch in die elendig bedrückende Situation geraten, sich dafür zu schämen, ein Mensch zu sein. Immer dann, wenn er sich eingestehen muss, was Menschen einander anzutun imstande sind. Die Synagoge ist unzweifelhaft so ein Ort.
Ein ganz klein wenig tröstlich ist die Tatsache, dass es die Synagoge noch gibt. Dass sie gewürdigt und geschützt wird; als Heimat Gottes, als Mahnmal, als Stätte ausgewählter Veranstaltungen. Leider nicht mehr als Ort der Glaubensausübung unserer jüdischen Mitmenschen, diese bittere Gewissheit kann durch absolut nichts gelindert werden.
Schauen wir kurz zurück:
Die Synagoge wurde 1847, den Bedürfnissen einer gewachsenen jüdischen Gemeinde Rechnung tragend, als drittes Gotteshaus in Friedrichstadt eingeweiht.
Am Morgen des 10. November 1938 setzten SA-Angehörige aus Husum die Synagoge in Brand. Der Bürgermeister sorgte für die Löschung des Feuers, um die daneben liegenden Gebäude nicht zu gefährden.
Anschließend wurde sie als Getreidespeicher, später (1941) als Wohnhaus für einen SS-Offizier (zudem Katholik, Jurist und Polizeipräsident) und seine Familie genutzt.
Die Tochter dieser Familie, damals ein kleines Kind, hat bei einem Besuch in Friedrichstadt zufällig entdeckt, an welchem Ort sie aufwuchs und daraus einen überaus gelungenen Film gemacht; eine Mischung aus dokumentarischer Geradlinigkeit und beeindruckender persönlicher Offenheit mit der klaren Botschaft:
„Nicht die Schuld übernehmen, aber Verantwortung für die Zukunft.“
Heike Mundzeck
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1985 kaufte die Stadt Friedrichstadt das Synagogengebäude. Nach einem von vielen Diskussionen begleiteten, umfangreichen Um- und Rückbau wurde darin ein Kulturzentrum eröffnet. Zu dessen Schwerpunkten gehört die Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur und Geschichte.
Am Gebäude selbst kann man die Spuren seiner Geschichte ablesen. Die Westfassade wurde in den Zustand vor 1938 zurückversetzt, die Nord- und Südseite zeigt die Situation nach dem Umbau zum Wohnhaus mit Fenstern auf beiden Etagen. Vorgehängte Rahmen in Form der ursprünglichen großen Rundbogenfenster deuten auf die einstige Nutzung als sakrales Gebäude hin.
2001/2002 wurde das Gebäude zu einer Kultur- und Gedenkstätte umgestaltet. Auf der ehemaligen Frauenempore wird eine Ausstellung zur Geschichte der Friedrichstädter Juden gezeigt. Daneben gibt es einen Dokumentationsraum. Der Saal wurde räumlich rekonstruiert und bietet Platz für Sonderausstellungen (z.B. 2019 Objekte der Künstlerin Ursula Dietze unter dem Titel: „Vergangenheit ist Gegenwart“, Konzerte, Vorträge ( z.B. von der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft und zur 400-Jahrfeier u.a. ein Vortrag zum Thema „Toleranz“), Lesungen usw.
Wenn Sie die sehr sehenswerte Dauerausstellung besuchen möchten, geht das i.d.R. nur während dieser Veranstaltungen.
Diesen gleichzeitig besonders sensiblen und gefährdeten Ort kann man bedauernswerterweise nicht ohne Aufsicht geöffnet halten.
Sie können aber gern auch telefonisch einen individuellen Termin vereinbaren (04881/1511).
Ehemalige Synagoge Friedrichstadt
Am Binnenhafen 17
25840 Friedrichstadt
Telefon: 04881 1511
E-Mail: museum@friedrichstadt.de
https://www.friedrichstadt.de/die-stadt-entdecken/kunst-kultur/museen/ehemalige-synagoge/
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zu den Veranstaltungen und nach telefonischer Absprache