Ein Interview in 13 Fragen

Persönlich: Carola Batt-Michel

Musikerin

Sie liebt und lebt Musik. Überall. Und jederzeit – solange sie sich frei dafür fühlt. Wollte man ihr etwas vorschreiben, würde es nicht mehr funktionieren.
Sie lässt sich weder auf eine bestimmte Stilrichtung festlegen, noch mag sie es, in „verkopfter“ Weise an ein neues Stück heranzugehen.
Wenn ihr ein Musikerkollege ein Arrangement zur Verfügung stellt, lädt sie es ungehört auf ihren PC und erarbeitet ihren Gesangspart beim ersten Hören synchron dazu.
Wobei, ein „Erarbeiten“ ist es gerade nicht; es fließt eher, scheinbar mühelos, aus ihr heraus. Sie sagt, sie folge einfach der Musik, egal, was kommt.
Nach über 30 Jahren intensiver Musikpraxis und regelmäßig geübtem Improvisieren ist sie locker in der Lage, mit ihr unbekannten Musikern auf die Bühne zu gehen und Stücke zu kreieren, die passen. Weil die in der Luft liegenden Gefühle eingefangen werden und auf die gerade für diesen Augenblick perfekte Weise ausgedrückt werden.
Was wie Zauberei wirkt, ergibt sich aus einer Mischung aus musikalischer Begabung, der absoluten Bereitschaft, auf andere zu hören und der Fähigkeit, intuitiv zu erahnen, wohin sich die gemeinsame musikalische Reise entwickeln könnte.
Eine gewisse innere Freiheit und eine große Portion Mut gehören auch dazu; wobei das eine ja das andere bedingt.
Dieses weiß Carola sehr gut, und es macht sie richtig glücklich, wenn sie miterleben darf, wie andere zu diesem Mut finden und musikalische Flügel bekommen, die so tragfähig sind, dass sie auch im Alltagsleben echt nützlich werden können.
So ist sie auf die Idee gekommen, Workshops für „Angsthasen“ anzubieten, in denen Menschen, die gerne singen würden, aber sich nicht richtig trauen, durch kreative Übungen in einer Gruppe von Gleichgesinnten lernen können, zu diesem Mut zu finden. Bei Interesse einfach mal bei ihr nachfragen, ob und wann ein neuer Kurs startet.

Unsere 13 Fragen an Carola Batt-Michel

1. Name, Kunstrichtung

Carola Batt-Michel
Musikerin

 

2. Woher kommen Sie?
 
Vermutlich vom Planeten Melmac, aber mein Vater sagt aus der Mitte Deutschlands

 

3. Und wo leben Sie jetzt?

Da wo das Meer den Himmel küsst

 

4.  Gibt es etwas Bestimmtes, das Sie an Ihrer (neuen) Heimat lieben?

Wenn man die Schäfchen-Wolken fast berühren kann

 

5. Mit welchem Material bzw. welcher Technik arbeiten Sie?

Mit der Stimme

 

6. Wo kann man Ihre Werke zu sehen bekommen?  Ist ein aktuelles Projekt in Planung?

Ich arbeite ständig an meinen Texten und Melodien. Ich habe unzählige Mitmusiker auf der ganzen Welt, die mir Ihre Instrumentalstücke senden und mich bitten, eine Melodie und einen Text dazu zu finden.

Livepics

7. Was ist das Besondere / der essentielle Kern Ihrer Kunst?

Ich bin trainiert im Improvisieren und habe das mittlerweile so perfektionieren können, dass ich mit mir unbekannten Musikern auf die Bühne gehen und mit diesen gemeinsam ein Lied erfinden kann.

 

8. Was wollten Sie früher mal werden? Ist es anders gekommen, und wenn ja, warum? Sehen Sie diesen Weg als prägend für Ihre Kunst an?

Raumschiffpilotin, ich wollte Außerirdische kennen lernen.

 

9. Gelingt es Ihnen leicht, sich von Ihren Werken zu trennen? Was beeinflusst diesen Prozess?
(In welche Hände es kommt? Welche Bedeutung das Werk für Sie selber hat? Wie sehr Sie darum „ringen“ mussten? Oder etwas ganz anderes?)

Ich habe keinerlei Berührungsängste meine Stücke in den Raum fliegen zu lassen. Wem es gefällt, der darf es hören und spielen und selbst singen. Meine Kunst gehört allen.

 

10. Haben Sie ein Vorbild? Oder jemanden, den Sie verehren?

Ich liebe Ane Brun. Sie hat eine unglaubliche Begabung und Stimme.
Ebenso Julia Stone.
Ich verehre alle, die sich trauen und sich ausprobieren. Ich habe schon öfter erlebt, dass Leute Flügel bekommen, und das gefällt mir.
.

 

11. Mögen Sie eine Eigenschaft nennen, die Ihr bester Freund bestimmt als für Sie typisch auswählen würde?

Empathisch

 

12. Tauchen Sie selbst manchmal in einem Ihrer Kunstwerke auf? Wenn ja, in welcher Weise?

Immer. Ich singe aus und über mein Leben.

 

13. Zum Abschluss bitte noch einen Satz fürs “Große Ganze”:
Haben Sie ein Lebensmotto/Credo, das Sie uns mit auf den Weg geben möchten?

Respekt, Toleranz und Humor
Leben und leben lassen
Im Hier und Jetzt genießen

 

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